Praktisch

Grundlegend ist die Erkenntnis, dass insbesondere durch ein altersgemäßes praktisches Lernen dem eigenen Lernbedürfnis der Kinder und Jugendlichen entsprochen werden kann. Wenn Tätigsein und Lernen miteinander verbunden sind, werden Lernprozesse intensiver. Das Schaffen sinnvoller und verwendungsfähiger Werkstücke, sowie andere Formen produktiven Tätigseins, tragen zur Herausbildung eines gesunden Selbstwertgefühls bei und lassen Verantwortungsbewusstsein und Einsicht in Zusammenhänge wachsen. Die evangelische Werkschule ist nahe an der gesellschaftlichen und beruflichen Realität. Allgemeinbildung wird frühzeitig mit Berufs- und Arbeitswelterfahrung verbunden. Die Schülerinnen und Schüler der oberen Klassen sollen in Partnerbetrieben als Praktikanten die berufliche Praxis kennen lernen und Aufgaben übernehmen. Die Schule sucht daher intensive Partnerschaften mit der regionalen Wirtschaft, Sozialwesen und Politik, sowie die Verbindung zu überregionalen Initiativen, die diesen Bereich fördern wollen.

Berufsorientierung

In besonderem Maße wird das Werkschulkonzept im engeren Sinne durch die Werksstatttage konkretisiert, der von Klasse 7 bis Klasse 9 obligatorisch sind. Im Rahmen der Werkstatttage führen die Schüler mindestens 3 Wochen pro Schuljahr Betriebspraktiken zum Kennenlernen unterschiedlicher Berufsfelder durch. Die Schüler übernehmen dabei Aufgaben, die ihren Fähigkeiten entsprechen. Dabei kommt es darauf an, dass sie den Betriebsablauf verstehen. Sinn der Werkstatttage ist es einerseits, dass die Schüler erfahren, dass das im „normalen“ Unterricht Gelernte praktisch angewendet und vertieft werden kann. Solche Erfahrungen erhöhen die Lernmotivation und festigen das Gelernte. Andererseits ermöglichen die Werkstatttage den Heranwachsenden, herauszufinden welche künftige Berufslaufbahn zu ihnen passt. Um das zu unterstützen, sollen die jeweiligen Betriebe aus verschiedenen Branchen stammen, etwa aus dem Handwerk, dem Handel und dem sozialen Bereich. Die Werkstatttage sind Teil des Unterrichtes und werden von dem für Berufsorientierung verantwortlichem Fachlehrer in enger Absprache mit den Partnern in den Betrieben betreut, so dass an diesen Tagen Teile der Stundentafel erfüllt werden. Das kann vorzugsweise WTH sein, aber ebenso können der Deutschunterricht, der Mathematikunterricht, die anderen naturwissenschaftlichen Fächer oder Kunst eine Rolle spielen.

Kochtage

Mit den regelmäßigen Schüler-Kochtagen soll unseren Schülern ein weiteres praktisches Betätigungsfeld eröffnet werden. Über das gesamte Schuljahr verteilt finden die Kochtage für jeweils einzelne kleinere Gruppen statt. Von der Mengenkalkulation der benötigten Lebensmittel, über den Einkauf frischer Zutaten bis hin zum fertigen 3-Gänge-Menü: Die Schüler haben unter Anleitung alles selbst in der Hand. Gekocht wird dann jeweils für die eigene Stammgruppe, für die Lehrer und die Mitarbeiter.

Werkschultage

Zu den regelmäßig stattfindenden Werkschultagen lädt der Träger der Ev. Werkschule vorrangig interessierte Eltern mit ihrem Nachwuchs (insbesondere 3. & 4. Klasse) sowie Interessenten höherer Klassenstufen herzlich ein, unsere Schule, Vertreter des Werkschulvereins und Lehrer/innen kennenzulernen.

Während die Eltern über die Möglichkeiten und Angebote der Oberschule in Naundorf informiert werden und ins Gespräch kommen, werden die Kinder in dieser Zeit durch Lehrkräfte und Mitarbeiter der Schule sinn- und liebevoll beschäftigt. So lernen die Kinder die Schule und sich bereits gegenseitig kennen und ihre Eltern werden mit Rahmenbedingungen für eine Beschulung ab Klasse 5 vertraut gemacht.

Die Werkschultage finden meist im November, Januar und Februar statt und beginnen mit einer kleinen Vorstellungsrunde in der Aula. Die Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben. Von Eltern mit ihren Kindern, die zum neuen Schuljahr in die 5. Klasse in Naundorf aufgenommen werden wollen, erwarten wir eine regelmäßige Teilnahme an den Werkschultagen. Dies gibt den Kindern Sicherheit ab dem 1. Schultag in Naundorf, die Eltern kennen die Abläufe und Gepflogenheiten unserer Schule und die Lehrer und Mitarbeiter können sich im Vorfeld über den individuellen Entwicklungs- und Wissenstand der Kinder informieren.